Montag, 10. Dezember 2012

Die EU und der Friedensnobelpreis

Heute wurde in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen. Darüber berichtet z.B. die FAZ hier

Herman Van Rompuy
Foto: World Economic ForumLizenz/Kurzfassung
Der Friedensnobelpreis ist eine sehr angesehene Auszeichnung, die einmal im Jahr vom Nobelpreiskomitee in Oslo für besondere Verdienste um den Frieden auf der Welt verliehen wird. Dieses Jahr ging der Preis an die Europäische Union. Entgegengenommen haben ihn der EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy, der EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und der Präsident des europäischen Parlaments Martin Schulz. Warum gleich so viele Menschen, werdet ihr euch fragen. Die Struktur der EU ist so angelegt, dass es keinen eindeutigen Anführer gibt. Das hat mehrere Gründe, u.a. sollte sich kein Land benachteiligt fühlen oder aber zu mächtig werden. Was das Parlament macht, ist leicht erklärt. Dort treffen sich die Abgeordneten der Mitgliedsstaaten, die in den Wahlen zum Europaparlament von den Bürgern gewählt worden sind, und beraten über aktuelle Themen. Wie der Bundestag auch hat das europäische Parlament einen Präsidenten, der den Vorsitz in den Sitzungen führt und das Parlament bei wichtigen 
José Manuel Barroso
Foto: European People's PartyLizenz/Kurzfassung
Martin Schulz
Foto: Raimond SpekkingLizenz/Kurzfassung
Anlässen vertritt. Die Kommission ist sozusagen die Regierung der EU. Sie wird vom Parlament gewählt und trifft die endgültigen Entscheidungen. Deswegen wird der Kommissionspräsident auch am häufigsten als Repräsentant der EU gesehen. Der Europäische Rat besteht aus 15 Staats- und Regierungschefs, die richtungsweisende Beschlüsse fassen, die sie dann an das Parlament und den Rat der Europäischen Union, auch Ministerrat genannt, weitergeben. Die beiden Räte kann man leicht durcheinanderbringen, da ist Vorsicht geboten. Im Ministerrat sitzen immer die Minister aller Mitgliedsstaaten, die für das jeweilige Thema zuständig sind: bei Finanzthemen die Finanzminister, bei Gesundheitsthemen die Gesundheitsminister usw. Der Ministerrat gibt seine Ergebnisse dann an das Parlament und an die Kommission weiter. 

Das Nobelpreiskomitee hat natürlich auch erklärt, warum die EU diesen Preis erhält: Die Grundlagen der EU sind Kompromisse, Zurückhaltung und Selbstkontrolle. Es geht also darum, gemeinsam eine Lösung für Probleme zu finden, die alle Beteiligten zufrieden stellt. Das Komitee findet, die EU macht das sehr gut und sorgt somit dafür, dass es in Europa so schnell keinen Krieg mehr gibt. 

Was meint ihr, hat die EU den Nobelpreis verdient? Wem hättet ihr ihn verliehen?

1 Kommentar:

  1. Ich finde, der Nobelpreis sollte an die Leute gehen, die täglich für Frieden ihr Leben riskieren, und davon gibt es genügend. Diese Leute können vor allem das Geld, das der Preis mit sich bringt, gut für ihre Projekte brauchen.
    Trotzdem streite ich nicht ab, dass die EU sich um den Frieden verdient gemacht hat, aber das ist halt auch ihre Aufgabe, und solche Selbstverständlichkeiten bedürfen keiner Auszeichnung.

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